Payback & Co.: 5 Gründe, warum du keine Punkte sammeln solltest

Payback & Co.: 5 Gründe, warum du keine Punkte sammeln solltest

Mehr als 30 Millionen Deutsche sammeln Payback-Punkte, sagt zumindest Payback. Doch es gibt gute Gründe, warum du keine Punkte mehr sammeln solltest. Denn das Punktesammeln bei Payback könnte böse Folgen haben und lohnt sich nicht immer.

Punkte sammeln bei Payback: Lass es besser sein

Es klingt verlockend: Bei jedem Einkauf Punkte sammeln und mit ihnen später einkaufen gehen. Mittlerweile machen mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland bei dem Bonusprogramm mit. Du sparst beim Einkaufen ein bis zwei Prozent, bei besonderen Aktionen auch einmal zehn Prozent.

Für die teilnehmenden Geschäfte lohnt sich das: Viele Payback-Kund:innen kaufen lieber in solchen Geschäften ein, in denen sie Payback-Punkte sammeln können. So gehen Kund:innen zum Beispiel eher zu dm als zu Rossmann, weil sie dort keine Punkte sammeln können.

Wir zeigen 5 gute Gründe, warum du lieber komplett auf Payback verzichten solltest.

1. Payback sammelt Daten und verwendet sie

Wer Mitglied bei Payback ist, verkauft seine Daten für wenig Geld: Payback kennt nicht nur die Adressen, das Geschlecht und das Alter der Payback-Kund:innen, sondern weiß auch, was sie einkaufen. So lassen sich detaillierte Käufe:innen-Profile erstellen und Angebote auf die Kund:innen zuschneiden. Wechselt etwa ein langjähriger Kunde die Shampoo-Marke, könnte er mit speziellen Coupons und Lockangeboten zurückgewonnen werden. Dafür gibt es meist nur ein Prozent Rabatt.

Die Verwendung der Daten klingt zunächst harmlos, eröffnet aber ethisch fragwürdige Methoden: Das Einkaufsverhalten legt auch offen, wenn Kund:innen besonders viel Alkohol und Zigaretten kaufen. Diese Daten könnte Payback theoretisch auch an eine Versicherung weitergeben, die die Kund:innen auf Basis dieser Informationen ablehnt. Lediglich die Daten von Apotheken und Sparkassen werden nicht an Payback weitergegeben.

Payback gibt zwar an, keine personenbezogenen Daten zu verkaufen. Die Daten sammeln, speichern und verwerten die verschiedenen Payback-Partner aber selbst.

2. Sparen durch Payback-Rabatte?

Mit Payback-Punkten Geld sparen – das ist das Ziel vieler Payback-Kund:innen. Doch das Sparpotenuzial ist sehr gering: Im Normalfall sparst du gerade einmal ein Prozent, wenn du keinen Coupon oder eine andere Aktion nutzt. Selbst mit einer speziellen Rabattaktion kannst du meist nur etwa zehn Prozent Ersparnis herausholen. Doch ist das wirklich günstiger?

Inzwischen bieten auch die Konkurrenten Rabattaktionen an, die ganz ohne Punkte und Datensammeln auskommen. Rossmann verteilt zum Beispiel mehrmals im Jahr an zahlreichen Haushalte Rabattcoupons in Höhe von 10 Prozent. Wer ein Blick auf die Sonderangebote der Supermärkte, Discounter und Drogerieketten wirft, findet oft auch bessere Angebote, als die ein-Prozent-Ersparnis von Payback.

Ähnliches zeigt sich bei Urlaubs-, Hotel- und Flugbuchungen: Wer direkt über Payback bucht, zahlt oft mehr als bei einem Vergleich mit anderen Reiseportalen.

3. Mehr Einkaufen für mehr Punkte

Wer auf seinen Einkauf einen Paybackcoupon einlösen kann, spart schnell fünf oder zehn Prozent. Das verleitet aber auch schnell zu Spontankäufen, die überflüssig sind. So kaufen wir oft auch Dinge, die wir überhaupt nicht brauchen.

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4. Payback will mehr Kontrolle

Von der klassischen Plastikkarte geht die Entwicklung schon seit Jahren hin zu einer Allround-App, die es in sich hat: Aktuelle Angebote und Coupons sollen Kund:innen dazu verleiten, häufiger und mehr einzukaufen. Außerdem hat Payback einen eigenen Bezahldienst integriert, mit dem Kredit- und EC-Karten überflüssig werden sollen. Bisher kann man damit zwar nur bei einigen Payback-Partnern bezahlen, doch die Richtung ist klar: Payback will die Kund:innen noch mehr an sich binden und ihr Kaufverhalten stärker überwachen.

5. Payback lohnt sich nicht für Gelegenheitskäufer:innen

Wer nur hin und wieder die Payback-Karte einsetzt, hat womöglich nie etwas von seinen gesammelten Punkten: Nach spätestens drei Jahren verfallen die Payback-Punkte, die nicht eingelöst wurden. Um überhaupt Punkte einlösen zu können, müssen mindestens 200 Punkte auf dem Punktekonto gutgeschrieben sein. Dafür musst du für mindestens 200 Euro (Coupons nicht eingerechnet) einkaufen. Wer also nur vier- oder fünfmal im Jahr bei einem der Payback-Partner etwas kauft, kommt oft gar nicht auf die benötigten Mindestpunkte.

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Schlagwörter: Einkaufen Gewusst wie Grünes Geld Sparen

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