macOS 12 Monterey ist da – alle Infos

macOS 12 Monterey ist da – alle Infos

Peter Müller

Nach fast fünf Monaten Beta-Phase liegt macOS 12 Monterey in finaler Version vor. Das ist alles neu.

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© Apple

Jedes Jahr im Juni stellt Apple auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC eine neue Fassung seines Betriebssystems für den Mac vor, mal mit weniger spektakulären Änderungen wie in diesem Jahr, mal mit mehreren. Jahr für Jahr kommen aber einige markante neue Features hinzu, integrierte Anwendungen bekommen von Zeit zu Zeit gründliche Überarbeitungen. Die Version von 2021 heißt macOS 12 Monterey, hinsichtlich der Nomenklatur seiner Betriebssysteme bewegt sich Apple nach Mojave, Catalina und Big Sur also allmählich wieder nach Norden, gen Silicon Valley.

Mit CleanMyMac X Platz für Update schaffen

Auf die Vorstellung folgt eine mehrmonatige Beta-Phase für Entwickler und Teilnehmer des Public-Beta-Tests, die Developer Previews erscheinen in der Regel einen Tag eher, die erste Vorabfassung ist gar exklusiv für registrierte Entwickler. In diesem Jahr hat es zehn Betas gegeben , nach und nach hatte Apple die auf der WWDC angekündigten Features eingebaut und Fehler behoben. Die Universal Control (siehe dort) ist aber noch im Beta-Stadium und wird wohl erst mit macOS 12.1 kommen. Alles, was Sie über macOS 12 Monterey wissen müssen.

Welche Macs Monterey ausführen können

Nicht jedes Jahr schließt Apple alte Macs vom aktuellen Update aus, doch 2021 können nicht alle Rechner, die mit macOS 11 Big Sur laufen, auch auf Monterey aktualisieren. Erwischt hat es das Macbook Air von 2013 und iMacs von 2014, für die mit Big Sur Schluss ist. Bis Ende 2023 sollte das System aber noch Sicherheitsupdates erhalten, die Maschinen sind noch nicht reif für den Wertstoffhof. Der älteste Mac, der noch macOS 12 Monterey bekommt, ist der Mac Pro von 2013, jenes zylinderförmige Wundergerät, das Apple längst in Rente geschickt hat. Alle Details zu den kompatiblen Macs finden Sie hier .

So installieren Sie macOS 12 Monterey

Sofern Ihr Mac kompatibel ist, erhalten Sie seit Montag einen Hinweis auf das Update in der Systemeinstellung "Software-Update". Auch über den App Store haben Sie Zugriff auf macOS 12 Monterey. Dort ist jetzt auch noch der Installer von macOS 11 Big Sur vorhanden , aber nicht mehr über die interne Suche auffindbar. Im Fall des Falles schadet es nicht, diesen auf einem Speichermedium wie der internen Macintosh HD zu haben, laden Sie ihn also herunter und verwahren Sie ihn an einem sicheren Ort – schon bald könnte sich der Big-Sur-Installer im Mac App Store gar nicht mehr zu finden sein. Ab macOS Monterey ist auch Clean Install etwas leichter möglich. Dafür brauchen Sie natürlich ein aktuelles Backup und bestimmte Einstellungen des Macs. Wie das genau geht, haben wir hier beschrieben .

Was Sie unbedingt vor dem Update erledigen sollten: Erstellen Sie ein Backup all Ihrer Daten, am besten mit dem in das System integrierten Time Machine, hier finden Sie mehr dazu .

Neu in Monterey: Safari mit Tab-Gruppen

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Wesentliche Neuerungen hat in diesem Jahr Apples Browser Safari erhalten, auch für iOS 15 und iPadOS 15. Die aktualisierte Version Safari 15 ist zudem für macOS 11 Big Sur verfügbar, allein wegen Safari muss man seinen Mac also nicht auf das neue System hieven. Während der Beta-Phase hat Apple einige im Juni stolz präsentierte Neuerungen überarbeitet, wesentliche Neuerungen bleiben aber. Tabgruppen etwa, in denen man alle offenen Tabs gruppieren und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufrufen kann, sind weiter fester Bestandteil. Verabschiedet hat sich Apple aber von der Idee, die Adresszeile in die Tabs zu integrieren und somit für jeden Tab eine eigene anzubieten, sie bleibt aber weiter übergreifend. In Safari 15.1 Beta wandert die Favoritenleiste auch wieder nach oben, bis dato ist sie unterhalb der Tabs angebracht. Die Seitenleiste ist leicht überarbeitet, das Erscheinungsbild deutlich. Denn die Tableiste ändert automatisch ihre Farbe und passt sich an den Hintergrund der aufgerufenen Website an. So sieht Safari von Tab zu Tab völlig anders aus. Alle Details zu Safari in macOS 12 Monterey finden Sie hier.

Fehlt noch in der finalen Fassung: Universal Control

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Es ist gewissermaßen die logische Erweiterung von Sidecar, das Apple mit macOS 10.15 Catalina und iPadOS 13 einführte. Seither lässt sich das iPad als externer Zweitmonitor am Mac nutzen, sofern beide Geräte nicht zu alt sind. Universal Control oder im Apple-Deutsch "nahtlose Steuerung" genannt, treibt das Prinzip voran: Nahtlos kann man mit der Maus von Mac zu iPad oder iPhone wechseln und umgekehrt und dabei Inhalte aller Art mitziehen. Haken an der Sache: der Mac muss neueren Datums sein, ab iMac 5K (2015) und Macbook Pro (2016) und neuer. Alle beteiligten Geräte müssen zudem mit der gleichen Apple-ID verknüpft sein. In der ersten Fassung von macOS 12 Monterey wird die Funktion noch fehlen, sie ist überhaupt erst in späteren Beta-Versionen optional dazugekommen. Gegen Ende des Jahres sollte macOS 12.1 erscheinen, im Frühjahr macOS 12.2, in einem der beiden Updates könnte die nahtlose Steuerung dazu kommen. Mehr Details zur nahtlosen Steuerung finden Sie hier .

Vom iPad und iPhone entlehnt: Schnellnotizen

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Seit dem letzten Jahr sehen sich die Betriebssysteme für den Mac und das iPad noch ähnlicher, so bekommen sie auch gleichzeitig einige Neuerungen. Etwa die Schnellnotizen: Auf dem iPad wischt man mit dem Finger oder dem Apple Pencil aus einer Ecke nach oben und bekommt Zugriff auf die Schnellnotizen. Pencil und Finger sind für den Mac (noch) keine Eingabemethoden, aber das Prinzip ist gleich: Man zieht mit der Maus aus der Ecke den schnellen Notizblock und kann nun seine Gedanken darin notieren, Links zu Websites oder Bilder ablegen. Die App "Notizen" bekommt aber noch weitere Neuerungen, etwa Tags, mit denen man seine Notizen besser sortieren kann. Beim gemeinsamen Bearbeiten einer Notiz kann man nun die Änderungen nachverfolgen, sofern alle Beteiligten macOS Monterey nutzen. Mehr Details zu den Notizen hier.

Für alle Plattformen: Facetime und Shareplay

Facetime ist eine schöne Möglichkeit für Apple-Nutzer, Videotelefonate zu führen. Trotz Gruppen-Facetime war die Software für die in Pandemiezeiten immer häufigen Videokonferenzen aber nur bedingt geeignet. Das ändert sich in iPadOS 15, iOS 15 und macOS 12 Monterey. Neu ist etwa die Rasterdarstellung, der Porträtmodus, in dem man den Hintergrund weichzeichnen kann und das Teilen von Bildschirminhalten – was Zoom, Teams und Konsorten schon länger können. Wenigstens wird Facetime nun auch bedingt plattformübergreifend, wer zu einem Einzel- oder Gruppengespräch einlädt, kann auch Windows- und Android-Nutzer mit einbeziehen, die Facetime über den Browser nutzen.

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Warum aber Facetime? Vielleicht wegen der neuen Funktion Shareplay, die erst in iOS 15.1 und iPadOS 15.1 kommen wird und wohl auch erst mit einem ersten Update für Monterey. Denn solange alle Beteiligten Apple Music oder Apple TV+ abonniert haben, können Sie synchron Musik hören oder Filme und Serien schauen - und sich währenddessen austauschen. Mehr Details zu Facetime und Shareplay finden Sie hier.

Vom iPhone und iPad geerbt: Kurzbefehle

Sicher, man kann seinen Mac dazu programmieren, Aufgaben automatisiert zu erledigen. So sitzt man gerne Stunde um Stunde, um in Automator sich Kleinstprogramme zusammenzubasteln, die Dinge erledigen, die man schnell einfach so geschafft hätte. So in etwa hatte es der Schriftsteller und Mac-Fan Douglas Adams in "Die letzten ihrer Art" beschrieben, als er des Wallnisters angesichtig wurde. Ein kleiner Vogel, der große Mühen auf sich nimmt, einen Wall aus Zweigen und Laub zu errichten, unter dem sein Gelege "automatisch" ausbrütete. Der Vogel hätte sich auch ab und auf die Eier setzen und sich die Mühe sparen können, befand Adams.

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Zu Adams' Zeiten gab es auf dem Mac aber nur Apple Script und noch keinen Automator, dieser bekommt mit den von iOS und iPadOS bekannten Kurzbefehlen nun eine Alternative zur Seite gestellt, mit allen bekannten vordefinierten Shortcuts. Automator ist zwar auf das Abstellgleis geraten, wird aber noch eine Weile parallel betrieben. Mehr zu den Kurzbefehlen lesen Sie hier.

Texte in Fotos erkennen

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Live Text ist ein neues Feature, das Apple mit iOS 15 und iPadOS 15 eingeführt hat. Die Kameras der Geräte erkennen Texte in Bildern, etwa auch Telefonnummern, die man dann sofort anrufen kann. Dank Neural Engine ist die Texterkennung auch nachträglich in der Fotos-App möglich. Das geht aber nur mit Apple-Sililcon-Macs ab Ende 2020. Alle Details zu Live Text finden Sie hier.

Ruhe konfigurieren

Mit iOS 15 und iPadOS 15 führte Apple bereits im September den "Fokus" ein. Idee dahinter: Es gibt Gelegenheiten, bei denen man nicht gestört werden will, außer durch ganz wichtige Dinge. Etwa bei der konzentrierten Arbeit, im Verkehr unterwegs, während des Nachtschlafs. Den Fokus gibt es nun auch in macOS 12 Monterey, in der überarbeiteten Systemeinstellung "Mitteilungen und Fokus". Anders als etwa das iPhone fehlen hier Voreinstellungen für den Schlaf oder die Fahrt – logisch. Doch lässt sich recht granular konfigurieren, wann man nicht gestört werden möchte – oder wer dann doch stören darf.

Streaming Media

Der Mac wird ab macOS 12 Monterey auch zu einem Empfangsgerät für Airplay. Sie können also beliebige Inhalte von iPhone oder iPad auf ihren Mac streamen. Hier gibt es aber Grenzen der Kompatibilität – siehe unten.

Mehr oder weniger Power

Die Systemeinstellung "Batterie" kennt nun den Stromsparmodus, den Sie auch dann einschalten können, wenn das Macbook gerade am Netzteil hängt. Exklusiv für die neuen Macbooks Pro M1 Max mit 16-Zoll-Bildschirm ist ein neuer Hochleistungsmodus, der wenig Rücksicht auf den Stromverbrauch nimmt und auch die Lüfter lauter werden lässt, da er alles aus dem Chip herausholt, was möglich ist. Mehr zu den Systemeinstellungen von macOS 12 Monterey lesen Sie hier .

Schneller löschen

Was iPhone und iPad schon länger haben, bekommt nun auch der Mac: Inhalte und Einstellungen löschen. Damit setzen Sie gewissermaßen Ihren Mac zurück, ohne das System darauf zu löschen, Sie können im Prinzip von Neuem mit der Einrichtung beginnen. ist vor allem dann praktisch, will man den Mac weitergeben oder verkaufen. Mehr zu dieser praktischen Neuheit der Systemeinstellungen lesen Sie hier .

Nicht alles geht auf allen Maschinen

Wie üblich hängen einige der Neuerungen von der Hardwareausstattung ab, nicht alles funktioniert auf allen Macs, auf denen sich macOS 12 Monterey installieren lässt. Weiter oben haben wir schon beschrieben, dass Universal Control Apple-Silicon--Macs voraussetzt, diesen ist auch der Porträtmodus in Facetime vorbehalten – denn dieser benötigt die Neural Engine des M1 und neuer. Das Gleiche gilt für Live Text in Fotos. Die nahtlose Steuerung setzt neuere Macs voraus, im Prinzip alle, die ab Herbst 2016 (Macbook Pro mit Touchbar) erschienen sind, Ausnahme ist der iMac 5K von 2015. Alle Details zu den Kompatibilitäten lesen Sie hier.