Tipps & Tricks: Chromebook effektiver nutzen

Tipps & Tricks: Chromebook effektiver nutzen

Chromebooks mögen für die einen noch Nischenprodukt, für die anderen bereits die praktische Alternative zu teuren Windows-Notebooks sein. In diesem Artikel haben wir für Neulinge die Vorteile von Chrome OS aufgelistet und verraten Chromebook-Besitzern einige Tipps und Tricks, die ihnen vielleicht noch nicht bewusst waren und den Workflow deutlich verbessern können.

Übersicht

Chromebooks lassen sich wohl am ehesten als Untergattung des klassischen Notebooks bezeichnen. Die meist sehr kompakten Geräte verzichten nicht nur auf starke Hardware, sondern auch auf das Windows-Betriebssystem – zu Gunsten einer unvergleichbaren Akkulaufzeit und zahlreichen anderen Vorteilen, die mit dem sparsamen Chrome OS einhergehen. Dieses bedarf keinerlei Lüfter, womit die Geräte flüsterleise und dennoch schnell arbeiten.

Welche Eigenschaften ein Chromebook ausmachen und warum es sich besonders für Studenten lohnen kann, vom teuren Windows-PC auf ein Gerät mit Chrome OS umzusatteln, verraten wir euch im ersten Teil dieses Artikels. Vielleicht seid ihr aber auch schon Besitzer eines Chromebooks, möchtet aber dessen volles Potential ausschöpfen? Dann lest weiter im zweiten Teil dieses Beitrags, wo wir euch einige vielleicht weniger offensichtliche Tipps und Tricks für die effiziente Nutzung eines Chromebooks aufgelistet haben.

Bild: Acer

Die Besonderheit des Acer Chromebook 715* – das wir zum Zusammenstellen dieser Liste verwendet haben – ist ein eigener Ziffernblock. Durch diesen fällt das Chromebook etwas größer aus als seine Verwandten, überbietet damit jedoch auch deren Anwendungsbereiche und Effizienz.

Für Neulinge: Die Möglichkeiten eines Chromebooks

Mobilität: Chromebook laden mit dem Handyladegerät

Das Acer Chromebook 715 wird per USB-C aufgeladen, wobei es nicht zwingend das mitgelieferte Original-Netzteil sein muss. Dieses ist zwar mit 45W die optimale Wahl, im Zweifelsfall funktioniert jedoch auch das Ladegerät des Smartphones. Aufgrund der generell langen Akkulaufzeit muss das unhandliche Original-Ladegerät nicht ständig im Rucksack mitgeschleppt werden. Wenn bei längerer Nutzung unterwegs doch einmal Bedarf besteht, reicht das deutlich kompaktere Handyladegerät bereits aus.

Wir haben das Prinzip mit mehreren Handyladegeräten in der Redaktion getestet: Ein älteres Modell mit 9 Watt reichte nicht aus, um das Acer Chromebook 715 im eingeschalteten Zustand aufzuladen. Stärkere Ladegeräte wie das Anker PowerPort III mini (max. 30W) luden das Chromebook zwar langsam – rund 10 Prozent in 15 Minuten – doch immerhin funktioniert es auch auf diese Weise.

Effizienz / Optimiert für Chrome OS

Bei einem Chromebook handelt es sich nicht einfach um Smartphone-Technik, die in ein reguläres Windows-Notebookgehäuse gestopft wurde. Für diese Erkenntnis reicht ein Blick auf das Tastenfeld. Eine simple Umgestaltung des Tastenlayouts wird den deutlich anderen Arbeitsbedingungen von Chrome OS gerecht, ohne erfahrenen Windows-Nutzern eine völlige Umgewöhnung abzuverlangen.

Die Funktionstasten (F1-F12) wurden gestrichen. Was bleibt, sind die oftmals als Doppelbelegung untergebrachten Zusatzfunktionen: Hier lässt sich weiterhin die Lautstärke ändern, allerdings ohne FN-Tastenkombination. Weitere Tasten umfassen an dieser Stelle zwei Pfeile zur Browser-Navigation, eine Vollbild-Taste sowie eine Übersicht der zuletzt geöffneten Apps wie am Smartphone.

Auch die Umschalttaste ist verschwunden, beziehungsweise einer „Suche“-Taste gewichen. Per Druck auf das kleine Lupensymbol erhaltet ihr schnellen Zugriff auf die Google-Suche sowie installierte Apps. Screenshots werden durch die Tastenkombination Strg + App-Übersicht angefertigt.

Speicherplatzverwaltung am Chromebook

Selbst in der maximalen Konfiguration verfügt das Acer Chromebook 715 nicht mehr als 128 Gigabyte Speicher, zudem handelt es sich hierbei nicht um eine bei Notebooks übliche NVMe SSD, sondern fest verlöteten eMMC-Speicher.

Hinzu kommt ein Nachteil gegenüber Android-Smartphones: Nach aktuellem Stand lassen sich keine Apps direkt auf eingelegten SD-Karten installieren, der Gerätespeicher muss also für diesen Zweck ausreichen. Das tut er in der Regel auch, da die meisten Daten durch umfangreiche Cloud-Einbindungen online gespeichert werden.

Immerhin können jedoch Songs, Videos und Filme über Apps wie Netflix auf der Speicherkarte hinterlegt werden, um den Speicherverbrauch auf dem Gerätespeicher zu reduzieren. Wichtig: Hierzu müsst ihr der entsprechenden App zunächst die Berechtigung erteilen, auf euren Speicher zuzugreifen. Diese Option findet ihr ein wenig versteckt unter Einstellungen -> Apps -> Google Play Store -> Android-Einstellungen -> Apps & Benachrichtigungen -> zb. Netflix -> Berechtigungen.

Erst müssen in den App-Einstellungen die nötigen Berechtigungen erteilt werden...

...dann kann auch der SD-Speicher für Netflix und Co. verwendet werden.

Wenn ihr auch unterwegs ohne Internetverbindung weiterarbeiten wollt, müsst ihr die jeweiligen Dateien zuvor für den Offline-Zugriff auswählen und herunterladen. Sobald ihr wieder mit dem Internet verbunden seid, wird die offline bearbeitete Datei mit der Cloud synchronisiert.

Apps, Maus, Drucker und Co: Chrome OS im Alltag

„Kann ich darauf auch Programm XY nutzen?“ – Eine der meistgestellten Fragen unter unserem Video „Die Vorteile von Chromebooks“ war jene, ob ihr beim Kauf eines Chromebooks auf eure gewohnten Programme verzichten müsst. Natürlich gehen mit Chrome OS einige Einschränkungen einher, an die sich viele langjährige Windows-Nutzer erst gewöhnen müssen. Doch für viele Situationen bieten sich zahlreiche Workarounds an.

Netflix, Disney+ und Co. lassen sich ebenso auf dem Chromebook nutzen, wie auf dem Smartphone oder Tablet. Auch viele ursprünglich auf dem Desktop-PC beheimateten Programme sind inzwischen auch als mobile App verfügbar. Prominente Beispiele sind etwa Adobe Photoshop oder Microsoft Office.

Andersherum lassen sich auch mobile Apps wie Snapchat und Instagram auf gewohnte Art und Weise mit einem Chromebook nutzen. Die meisten Android Apps sind wie gehabt nutzbar, allerdings müssen wir in vielen Fällen auf das Touch-Display zurückgreifen, da keine Tastatur-Bedienung unterstützt wird. Eine Maus lässt sich natürlich wie andere USB-Geräte auch an das Chromebook anschließen und wie gewohnt verwenden – auch hier ist jedoch der Möglichkeiten von der jeweiligen App abhängig.

Das gleiche gilt auch für Kopfhörer, Bluetooth-Lautsprecher und Drucker. Das Acer Chromebook 715 verfügt über einen Klinkenanschluss sowie einen USB-A Port, mit denen sich die meisten Kopfhörer anschließen lassen. Auch unseren Bürodrucker vom Typ Brother MFC-L8900CDW konnte blitzschnell über das WLAN-Netzwerk eingerichtet und kabellos genutzt werden.

Spielen am Chromebook?

Gaming ist selbstredend nur bedingt möglich. Wer ein günstiges Notebook für aktuelle PC-Spiele sucht, ist hier an der falschen Adresse. Dafür lässt sich eine Vielzahl der Mobile Games im Google Play Store auf dem großen Bildschirm genießen. Besonders gut liefen beispielsweise das inzwischen für alle Plattformen optimierte Fallout Shelter, die Asphalt-Rennspielreihe oder PUBG Mobile. Das Prügelspiel Shadow Fight 3 dagegen ließ sich zwar umständlich mit beiden Händen am Bildschirm bedienen, stellte sich jedoch quer, sobald wir auf der Tastatur herumdrückten.

Spielen am Chromebook

Tipps & Tricks: Chromebook effektiver nutzen

Mein persönlicher Favorit ist bislang der auch für Android-Smartphones verfügbare Port des 2003 erschienen Knights of the Old Republik (KotOR), bei dem wir sowohl Touch- als auch Maus- und Tastaturbedienung verwenden können. Unterm Strich taugt das Chromebook also für das gelegentliche Mobile Game, oder um während einer langen Zugfahrt alte Klassiker wiederzubeleben.

Für Fortgeschrittene: Mit diesen Tipps & Tricks holt ihr mehr aus eurem Chromebooks heraus

Besserer Workflow mit Google Drive

Microsoft Word ist seit jeher der unbestrittene Platzhirsch zur Erstellung von Textdokumenten. Doch trotz neuester Bemühungen, den Textverarbeitungs-Dinosaurier mit Cloud-Funktionen Fit für das 21. Jahrhundert zu machen, macht die Alternative Google Docs vieles besser.

Jede Eingabe wird sofort in der Cloud gesichert, egal ob am Smartphone oder Chromebook. Das Resultat ist ein nahtloser, geräteübergreifender Workflow. Die Cloud-Speicherung ist für Microsoft Office optional, oftmals werden lokal gesicherte Dateien auf USB-Sticks von System zu System geschoben. Abweichende Dateiversionen werden mit „Datei NEU 2 final“ betitelt und im schlimmsten Fall gibt das Transfermedium den Geist auf und nimmt die Hausarbeit oder ähnliches mit ins Grab.

Die Möglichkeit, Textdokumente, Präsentationen oder Tabellen überall und auf jedem Gerät zu bearbeiten, macht die Kombination Android-Smartphone plus Chromebook zu einer erstklassigen Wahl für Studenten.

Mehrere Desktops einrichten

Eine sehr einfache, aber dafür umso praktischere Funktion hat Google erst vor wenigen Monaten per Update nachgereicht: Virtuelle Desktops. Mit wenigen Klicks lassen sich mehrere, separate Benutzeroberflächen einrichten, die beispielsweise bei der Trennung von beruflichen und privaten Inhalten, oder zur Organisation einzelner Projekte helfen können.

Oben rechts lassen sich neue virtuelle Desktops anlegen, Dateien werden einfach wie hier verschoben

Drückt zum Erstellen eines virtuellen Desktops die Taste zum Einblenden der Fenster. Hier seht ihr zunächst die App-Übersicht. In der oberen rechten Ecke klickt ihr nun „Neuer Desktop“ an und könnt fortan am oberen Bildrand zwischen euren bis zu vier virtuellen Arbeitsflächen wechseln. In der App-Übersicht lassen sich auch einzelne geöffnete Fenster und Anwendungen auf einen anderen Desktop verschieben.

App-Verknüpfungen

Die Bedienung von Chrome OS lässt sich in manchen Fällen noch ein klein wenig beschleunigen und langfristig enorm viel Zeit sparen: Viele Kernfunktionen von Apps lassen sich bereits vom App-Launcher aus starten. Beispielsweise können wir direkt in der Übersicht per Rechtsklick auf den Chrome-Browser spezifische Funktionen wie „Neues Fenster“ oder „Neues Inkognitofenster“ anwählen. Auch der Rechtsklick auf GMail lässt uns sofort eine neue Mail verfassen und umgeht jegliche Zwischenschritte. Zur Erinnerung: Der „Rechtsklick“ funktioniert bei den meisten Chromebooks durch Drücken des Klickpads mit zwei Fingern.

Effizientere Shortcut-Nutzung

Mit der Tastenkombination Strg + Alt + # öffnet ihr eine Übersicht aller Tastenkombinationen. Die gewünschte Funktion findet ihr entweder mittels mehrerer Kontextmenüs oder einer Suchleiste. Eine vollständige Liste der verfügbaren Shortcuts gibt es außerdem hier.

Splitscreen: Mehrere Fenster gleichzeitig öffnen

Gerade im Uni-Alltag ist Multitasking ein wichtiger Faktor für effizientes Arbeiten. Bei der Literaturrecherche etwa kann es ungemein behindernd sein, stets zwischen einer geöffneten PDF-Datei und dem Notiz-Dokument hin und her zu klicken.

Chrome OS-Geräte wie das Acer Chromebook 715 bieten mehrere Möglichkeiten, um sich das Leben in solchen Momenten einfacher zu machen. Die „Maximieren“-Taste auf der Tastatur wechselt bei der geöffneten App zwischen Fenster- und Vollbildmodus. Das Fenster lässt sich nun – wie übrigens auch bei Windows –

Windows-Anwendungen auf Chrome OS: CrossOver schließt die Lücke

Wem die genannten Software-Alternativen noch nicht ausreichen, für den könnte die Android-App „CrossOver“ interessant sein. Diese nutzt den Linux-Kernel des Chrome OS zur Ausführung von Windows-Programmen via Wine.

Eine detaillierte Liste an kompatiblen Programmen sowie eine Suchfunktion für die rund 16.000 Anwendungen umfassende Datenbank findet ihr hier auf der Website des Entwicklers CodeWeavers. Um eines der unterstützten Programme auf eurem Chromebook zu installieren, müsst ihr nur die Installationsdatei über CrossOver auswählen.

Habt ihr noch weitere Tipps & Vorschläge, die wir hier in diesem Artikel hinzufügen sollen? Dann schreibt uns einfach eine Mail oder direkt einen Kommentar unter diesen Beitrag. Das Acer Chromebook 715, ausgestattet mit einem Intel Core i5 8250U, 8 GB Ram, 128 GB internem Speicher und einem 15,6′′ Full-HD Display ist zu einem Preis von knapp 700,- Euro im Handel* erhältlich.

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Robin Cromberg ... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts Notebooks, Monitore und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

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