Häusliche Gewalt: Wie digitale Fake-Shops Leben retten wollen

Häusliche Gewalt: Wie digitale Fake-Shops Leben retten wollen

Codes gegen häusliche Gewalt sind ein Balanceakt: Damit die Systeme funktionieren, müssen sie sich unter betroffenen Frauen herumsprechen – werden sie zu bekannt, könnten jedoch auch die Täter davon erfahren. In Südafrika hat Peters bereits neue Codes entwickelt, mit denen sie verdeckt kommunizieren kann.

Häusliche Gewalt: Wie digitale Fake-Shops Leben retten wollen

Die digitalen Initiativen können wichtige Wege sein, um Opfer von häuslicher Gewalt – auch über die Pandemie hinaus – zu Hause zu erreichen. Allerdings sind es je nach Land teils eher jüngere Frauen, die von den Online-Angeboten erreicht werden können. Da nicht alle Frauen Zugang zum Internet haben, fordern Expertinnen für häusliche Gewalt den Ausbau niedrigschwelliger Offline-Angebote wie »Maske 19«. Inzwischen leisten Apotheker nicht nur in Frankreich, sondern auch in Teilen von Spanien, Argentinien, Kolumbien oder in Deutschland Soforthilfe, wenn Frauen das Codewort nennen.

Der deutsche Ableger der Frauenrechtsorganisation Zonta International setzt sich dafür ein, das Hilfsangebot auch hierzulande noch flächendeckender zu verbreiten. »Bei dem knappen einprägsamen Codewort Maske 19 geht es darum, dass Betroffene sich rasch Hilfe holen können, ohne eine traumatisierende Situation erklären zu müssen«, sagt Karin Lange, Sprecherin der Union deutscher Zonta Clubs. Rund 150 Apotheken sowie rund 120 Arztpraxen in mehreren deutschen Bundesländern hätten die Zonta-Clubs der Sprecherin zufolge bereits überzeugt mitzumachen. Im Vergleich zu Spanien ist die Abdeckung in Deutschland aber noch gering: Dort können Frauen in Not bereits in rund 16.000 Apotheken gehen und »Maske 19« bestellen.