Barrierefreie Website Checkliste: So erreichen Sie mehr Kunden im Web

Barrierefreie Website Checkliste: So erreichen Sie mehr Kunden im Web

teilen

twittern

teilen

mitteilen

e-mail

Barrierefreiheit im Web wird bis 2025 für viele Unternehmen in Deutschland zur Pflicht. Die Bundesregierung hat im ersten Quartal 2021 einen Gesetzentwurf zur Umsetzung des European Accessibility Act (EAA) verabschiedet. Doch worauf ist bei einer barrierefreien Website eigentlich zu achten? Die barrierefreie Website Checkliste liefert Ihnen alle Aspekte, die Sie beachten sollten.

Mit dem BFSG wird die

EU

-Richtlinie zur Barrierefreiheit (European Accessibility Act, kurz: EAA) umgesetzt. Durch einheitliche EU-Anforderungen soll das Barrierefreiheitsgesetz auch kleinen und mittleren Unternehmen helfen, die Möglichkeiten des europäischen Binnenmarktes auszuschöpfen.

Barrierefreies Webdesign rückt in Deutschland immer mehr in den Fokus. Das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) hat bereits öffentliche Stellen des Bundes dazu verpflichtet, ihre Websites barrierefrei zu gestalten. Nun folgt mit dem verabschiedeten Entwurf des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BSFSG) im März 2021 die Pflicht für Unternehmen. Hiervon ausgenommen sind lediglich Kleinstunternehmen. Bis 2025 sollen Inhalte im Web handhabbarer, verständlicher und für jeden zugänglich werden, damit in Zukunft online keine Menschen mehr ausgeschlossen werden. Mit dem BFSG soll die EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit (European Accessibility Act) umgesetzt werden.

Zwar muss die Umsetzung erst bis 2025 erfolgen, dennoch gibt es bereits jetzt Gründe für die Umstellung auf eine barrierefreie Website. Einerseits drohen nach Ablauf der vierjährigen Frist Kosten aufgrund von Sanktionen. Andererseits haben barrierefreie Websites für Unternehmen den Vorteil, mehr Menschen zu erreichen. Und damit mehr potenzielle Kunden. Außerdem bessern Unternehmen ihre Corporate Social Responsibility auf und stärken die Usability ihrer Website, da Suchmaschinen wie Google barrierefreie Websites höher ranken. Mehr zum Google Ranking und den Google Core Web Vitals erfahren Sie in unserem separaten Beitrag. Darüber hinaus bedeutet Barrierefreiheit gleichzeitig höhere Benutzerfreundlichkeit, was in niedrigerem Serviceaufwand resultiert.

Barrierefreie Website Checkliste – auf diese Punkte sollten Sie achten

Damit Sie Ihre Website barrierefrei erstellen können, haben wir für Sie die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Sie planen, im Zuge der Barrierefreiheit Ihre Website neu zu gestalten oder direkt komplett neu aufzusetzen? Lesen Sie sich dazu unser Whitepaper „Den Website Relaunch richtig angehen“ durch. In Ihm erhalten Sie Tipps zur richtigen Strategie, Informationen zur Kostenkalkulation und darüber, welche Technologien Ihnen einen guten Website Relaunch ermöglichen.

1. Benutzerfreundliche Sprache

Barrierefreie Website Checkliste: So erreichen Sie mehr Kunden im Web

Menschen mit Lernstörungen wie Legasthenie, kognitiven Beeinträchtigungen, aber auch junge oder ältere User können des Öfteren Schwierigkeiten beim Verstehen des Inhaltes haben. Das gilt für schriftlichen Inhalt genauso wie für andere Media-Formate im Internet. Ein Beispiel sind etwa viele Fachtermini oder Abkürzungen, die in einem Text enthalten sind. Dies ist unter anderem der Grund dafür, dass man auf den Websites des Bundes in der Navigation die „Leichte Sprache“ auswählen kann.

Unternehmen sollten dieses Vorgehen bei der Gestaltung Ihrer Website berücksichtigen. Egal, ob es sich um einen erstmaligen Webauftritt oder einen Website Relaunch handelt. Die Option der „Leichten Sprache“ sollten Sie am besten bereits auf der Website Startseite anbieten und natürlich auf allen Unterwebseiten. Was alles auf die Website Startseite kommt, zeigen wir Ihnen noch einmal übersichtlich in unserem Spezial-Beitrag zur Website Startseite.

2. Bedienbarkeit mit Maus und Tastatur

Für Blinde sowie Menschen mit motorischen Einschränkungen müssen Websites über die Tastatur oder alternative Steuergeräte bedient werden können. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, dass der Aufbau der Homepage intuitiv und auf jeder Seite gleich strukturiert ist. So können Sie eine einfache Navigation und damit einen barrierefreien Zugang zu Web-Inhalten garantieren.

3. Erfassbare Farben, Schriften und eine zoomfähige Oberfläche

Ein sehr großer Bereich beim Design einer barrierefreien Website ist ihre Visualität. Leiden Nutzer beispielsweise unter einer Sehschwäche oder Farbfehlsichtigkeit, können einige Inhalte schwer erkennbar sein. Daher sollte die Website bis auf 200 Prozent zoomfähig sein. Zudem ist ein farblicher Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe von mindestens 4,5 : 1 vorzuweisen. Auch die genutzten Schriftarten müssen einfach zu entziffern sein, um barrierefreien Web-Inhalt bereitzustellen.

4. Nachvollziehbare Struktur, Verfügbarkeit von Alt-Text und Untertitel

Blinde Menschen surfen im Web mithilfe von Screen Readern, welche die Inhalte beispielsweise mithilfe einer Braillezeile in Blindenschrift umwandeln. Hier ist es wichtig, dass die Inhalte gut strukturiert und beschriftet sind. Zu jedem Zeitpunkt sollte Usern bewusst sein, wo sie sich auf der Website befinden. Dabei ist hilfreich, wenn Themen, die inhaltlich zusammengehören, auch zusammen ohne große Lücken dargestellt werden. In diesem Kontext achten Sie am besten auch auf die Bebilderung Ihrer Website-Inhalte. Sie sollten thematisch zusammenhängende Textblöcke wenn möglich nicht unterbrechen. Darüber hinaus sollten für visuelle Darstellungen wie Bilder oder Videos ein Alt-Text beziehungsweise ein Untertitel verlinkt sein. Solche Informationen kann der Screen Reader auslesen und ist auch unter SEO-Gesichtspunkten ein wichtiger Ranking Faktor für Google. Wir liefern Ihnen 5 Tipps für Bilder SEO in einem weiteren Beitrag. Fehlt dagegen ein Alt-Text oder Untertitel, haben blinde Menschen keinen Zugang zu den bildlichen oder medialen Inhalten und Suchmaschinen können die Inhalte nicht in das Ranking einbeziehen.

Fazit

Eine gut strukturierte Website ist das A und O für einen barrierefreien Web-Zugang. Intuitive Wege, zusammenhängende Inhalte und wenige Klicks, um ans Ziel zu kommen, verbessern die Benutzerfreundlichkeit massiv. Ist dies zusammen mit den technischen Voraussetzungen gegeben, liegt es nur noch an Feinheiten, um ihre Website endgültig barrierefrei zu gestalten. Mit der Zeit werden Unternehmen zunehmend ein Gefühl für barrierefreies Web-Design entwickeln. Das kann in der Zukunft mit einer alternden Gesellschaft ein klarer Vorteil sein. Mit Hinblick auf die Chancen der Umstellung, ist es für Ihr Unternehmen also umso wichtiger, nicht erst bis 2025 zu warten.

teilen

twittern

teilen

mitteilen

e-mail

Bildquellen

handicap-parking-3865315_1920: Pixabay